Oft sieht man auf Bildröhren Flecken, Streifen, Farbschatten und andere unerklärliche Bilder. Wie entstehen diesen Erscheinungen, welche dieser Fehler sind reparierbar, welche sind vermeidbar?.... Es gibt auch Erscheinungen auf Monitoren mit stehendem Bild nie so störend sind wie auf TV-Röhren, wo sich die Farben oder Helligkeit bei bewegten Bildern ändern. Die Ursachen sind mannigfaltig und teilweise nicht zu beseitigen.
Die
häufigste Ursache bei modernen Röhren sind beispielsweise
die wegen der Kontrastverbesserung gefärbte Gläser,
sogenanntes "tintet Glass". am Bildrand muß das Licht
durch eine etwas dickere Glasschicht zum Auge kommen, wodurch die
Glasfärbung mehr Einfluß auf die Helligkeit hat. (wer
liefert ein Bild?
) Ob es sich um dieses Problem handelt erkennt man daran, daß
ein verändern des Betrachtungsstandortes eine Veränderung
der Flecken mit sich bringt.
Farbflecken
sind am besten dann zu erkennen, wenn man die einzelnen Kanonen
ansteuert. Es sollte sich eine über den ganzen Bildschirm
gleichmäßige Farbfläche ergeben. Häufig
entstehen sie durch fehlerhafte Landung des Elektronenstrahles auf
der Leuchtschicht, verursacht durch ein inhomogenes oder von außen
einwirkendes Magnetfeld. Wer hat noch keinen Magneten, Lautsprecher
oder Elektromotor zur Vorderseite der Bildröhre gehalten? Keine
Angst - es kann nichts ernsthaftes passieren, solange man das von
Außen tut.
Dazu ein einfaches Experiment: notwendig ist ein Magnet und eine
Lupe, die ausreichend vergrößern sollte, um ein
"Leuchtpunkttripple", also die kleinen Flächen die
leuchten, zu erkennen. Man erzeuge sich mit einem Mal- und
Zeichenprogramm eine einfärbige
Fläche in einer der Grundfarben der Kathodenstrahlröhren,
also rot, grün oder blau. Ich gehe in meiner weiteren
Beschreibung von rot aus. Mit der Lupe sieht man daß der
Leuchtstrahl meistens die ganze Leuchtfläche eines Punktes
trifft, also die ganze rote Kreisfläche leuchtet. Beeinflußt
man die Ablenkung des Elektronenstrahles mit einem Magneten, dann
werden meistens farbige Flecken sichtbar. Mit der Lupe erkennt man,
daß der Magnetstrahl nicht mehr die ganze rote Fläche oder
manchmal sogar einen "fremden" Leuchtpunkt einer anderen
Farbe trifft. In manchen Fällen bleibt der Magnetismus z.B. in
der Lochmaske gespeichert und der Farbfleck bleibt. Damit das nicht
so ist, gibt es eine automatische Entmagnetisierung, die bei jedem
Gerät beim Einschalten wirksam wird. Bei Monitoren hört man
beim Einschalten das typischen kurze Brummen. In der
Unterhaltungselektronik hat man sich darauf geeinigt, die
Entmagnetisierung mit temperaturabhängigen Widerständen zu
steuern. Sobald eine Versorgungsspannug anliegt, wird kurz
entmagnetisiert, dabei wird ein NTC warm und läßt dann nur
eine sehr kleinen Reststrom durch, der die Eigenerwärmung gerade
noch sicherstellt. Dieser NTC muß irgendwann auskühlen
können. Das ist neben dem unnützen Energieverbrauch einer
der Gründe, warum man ein TV-Gerät über Nacht bzw.
wenn man außer Haus geht mit dem Netzschalter ausschalten
sollte, anstatt es mit der Fernbedienung auf Bereitschaft zu
schalten.
Da die Magnetfelder im inneren des Gerätes, die für Konvergenz und Ablenkung notwendig sind, einander sehr beeinflussen, ist es nicht immer möglich diesen Fehler durch Entmagnetisierung zu bereinigen. Statische Magnetfelder sorgen für Konvergenz und Farbreinheit, dynamische Felder lenken den Strahl ab.
Die
Konvergenz ist das Übereinstimmen der drei Strahlen in "einem"
Bildpunkt. Wenn einer der Elektronenstrahlen der drei Farben rot,
grün oder blau nicht am vorgesehenen Platz landen, sieht das so
aus wie am Bild - der rote Strahl landet nach rechts unten verschoben
zum grünen und blauen. In der Mitte des Bildes (statische
Konvergenz) dürfen solche Fehler natürlich nie sichtbar
sein. Das kann fast jeder Techniker einstellen, wenn es sich nicht
gerade um fest eingestellte Bildrohre handelt, wie sie in billigen
Geräten Verwendung finden. Am Bildrand sind je nach Verwendung
Monitor/TV verschiedene Toleranzen zulässig. (Dynamische
Konvergenz) Auf stehenden, ruhige Monitorbilden sind diese Fehler
störender als am TV-Gerät, wo man sie praktisch nur an
Testbildern erkennt. Ob ein Abgleich möglich ist, hängt
sehr vom Gerät und vom Techniker ab. Es gab ausgesprochene
Spezialisten, (einer von sechzig) die diese Fehler auch bei TV-Röhren
etwas verbessern/verstecken konnten. Es gibt aber in der Praxis keine
Bildröhre ohne Konvergenzfehler.
Heute kaum noch von Bedeutung sind Probleme mit der Schärfe. Es gibt einerseits bessere Spannungsversorgungen und andererseits elektrische Methoden, eine die Schärfe steuernde Spannung vom aktuellen Ort des Strahles abhängig zu machen. Bei den heutigen flachen Rohren ist das notwendig, weil der Stahl sehr unterschiedlich lange Strecken zurücklegt. Ist der Elektronenstrahl am Bildrand wird ein anderer Fokus eingestellt als in der Bildmitte.
Dieser
Fehler gewinnt deshalb zunehmend an Bedeutung, weil die Löcher
in den Lochmasken von Monitorröhren zusehends kleiner werden.
Dadurch wir die Fertigung schwerer, und ein Fehler beim Ätzen
der kleinen Löcher weniger auffällig. Dazu gibt es aber
Normen, welche die Bildrohre in Klassen unterteilen. Je nach Klasse
(und natürlich Preis) dürfen zwischen keinem und 7
Bildpunkten in verschiedenen Bereichen des Bilschirmes fehlerhaft
sein. Das wird sich vermutlich in Zukunft auch auf die LCD-Monitore
übertragen lassen. Es gibt kaum Reparaturmöglichkeiten.
Vereinzelt lassen sich Staubteilchen, die sich bei der Fertigung auf
der Lochmaske abgesetzt haben, durch "mechanische Bearbeitung",
das heißt klopfen auf die vordere Schirmfläche, lösen.
Dazu sind relativ rauhe Methoden notwendig, die daher nur von mit der
Materie und dem Gerät vertrauten angewandt werden sollten
Auch die Geometrieprobleme verlieren zunehmend an Bedeutung. Einerseits wird heute mit nicht-linearen Verstärkern gearbeitet, andererseits mischt man vertikale Ablenkanteile zu horizontalen Ablenksignalen und umgekehrt. So ist heute jede Linie eine Gerade und kein Bogen, wie es auf früheren Geräten oft der Fall war.
(wer
liefert ein Bild?
)
sind meinstens ein Überbleibsel der falschen Einstellung der
Bildröhre. Kathoden-, Anoden und mehrere Gitterspannungen müssen
zum Rohr passend und mit dem entsprechend angepasstem Innenwiderstand
anliegen. Reparatur ist bedingt möglich, es ist aber Fachwissen,
Schaltplan und Messgerätepark notwendig. Es kann sich aber bei
gleichem Fehlerbild um ein Problem der Treiberstufe oder ein
Anzeichen von extremer Alterung des Bildrohres handeln. Das tritt
dann gerne noch gemeinsam mit den Fehlen einer Farbe beim Einschalten
auf. Im Verlauf einer Viertelstunde kommt die Farbe aber und das Bild
erscheint normal. Solche Monitore sind vom baldigen Tod gezeichnet
und sollten rasch ersetzt werden.
Das
sind kaum ein Fehler der Bildrohre. Meistens sind das fehlerhafte
Leitungsanpassungen an langen Leitungen und Laufzeitfehler im Bereich
der HF. Das Bildrohr ist in diesem Fall aber ein guter Indikator.
(wer liefert
ein Bild? )
P.S.
Auch hier der Aufruf: Habe ich einen typischen Fehler vergessen? Wer
kann Bilder zu Illustration liefern? mail an
Stand vom 15.08.2007 - Fragen/Antworten/Probleme/sonstwas????