Fünf Gründe, nicht zu Linux zu wechseln

Eine Abhandlung in fünf Schritten von Steven J. Vaughan-Nichols, Linux Watch, 29.August 2005. Übersetzt von GriLLe (grilleh@austromail.at)

Ich liebe Linux. Ich verwende es auf meinen Servern, ich verwende es auf meinen Desktops. und ich verwende es auf meinem EntertainmentcenterMeesen, wo es meine HDTV TiVo, meinen D-Link DSM-320 Media Player verbindet, was mein Netzwerk zu einer Media-Library macht, die Terabytes umfasst. Zum Teufel, Linux läuft auch auf meinen WRT54G Wi-Fi access points, die die ganze Hütte zusammenhalten.

Aber Linux ist nicht für Jedermann. Ernsthaft. Hier sind die 5 Gründe warum Sie nicht auf Linux umstellen sollten.


Grund Nummer eins: Linux ist zu kompliziert

Auch mit KDE's und GNOME's Grafischen Interfaces kann es vorkommen, nicht zwangsweise aber es kann vorkommen, dass man auf die Kommandozeile zurückgreifen muss, oder eine Konfigurationsdatei bearbeiten muss.

Verglichen mit Windows, wo, nicht zwangsweise, aber es kann vorkommen, einmal die Kommandozeile verwendet werden muss oder die Windows Registry bearbeitet werden muss, wobei, wie uns immer erzählt wird, eine falsche Bewegung das System für immer zerstören kann.


Grund Nummer zwei: Es ist eine Mühe Linux aufzusetzen.

Es ist war. Auch mit modernen Linuxdistributionen wie Xandros Desktop oder SimplyMEPIS muss man eine CD oder DVD einlegen und die Entertaste drücken, dem Computer einen Namen geben und ein Passwort für den Administrator Account erfinden.

Mensch, das ist wirklich hart.

Andererseits mit Windows - man muss nur eine CD oder DVD einlegen, alles oben angeführte machen und dann sofort alle erreichbaren Patches downloaden und installieren. Symantec (und andere) hat herausgefunden, dass ein ungepatchter PC nur ein paar Stunden Zugang zum Internet benötigt, um von digitalen Schädlingen wie Viren und Würmern befallen zu sein.

Ungepatchte Linux-Systeme? Oh, die überleben Monate, aber was ist daran lustig?


Grund Nummer drei: Linux hat nicht genug Applikationen

Ja wirklich. Ich meine die meisten Linux Distributionen kommen mit sicheren Web-Browsern wie Firefox, emailclienten wie Evolution, IM Programmen wie GAIM, Office-Zusammenstellungen wie OpenOffice.org 2.0, Web-Page Editoren wie Nvu, und, und, und....

Microsoft andererseits gibt Dir mit dem Internet Explorer und Outook Express, die populärsten Web-Browser und emailclienten von allen -- auch wenn die beiden ein paar klitzekleine Problemchen und Kinderkrankheiten haben. Natürlich hat Windows eine IM-Programm, Windows Messenger, der weil es mir gerade einfällt, ebenfalls kleine Probleme hatte.

Und Microsoft hat ja auch Microsoft Office, das -- oh warte, das bekommst Du nicht mit dem Betriebssystem - oder doch? Du bekommst auch keinen Web-Page Editor - oder doch?

Noch immer: Unter Windows gibt es so eine große Auswahl an Software - oder nicht? Lotus 1-2... oh wirklich? Ich wusste nicht,... Oder WordPerfect... oh, auch etwas still um dieses Programm?

Trotzdem: solange Du Microsoft Programme zu Microsoft Preisen verwenden willst, ist Windows das Betriebssystem für Dich!


Grund Nummer vier: Linux ist nicht sicher

Wenn Microsoft das sagt, dann muss das wahr sein. Wenn kaum eine Woche vergeht, ohne dass man in der Sicherheits section unserer Schwesterpublikation eWEEK.com etwas von größeren Windows Sicherheitsproblemen liest, wem wirst Du eher glauben, Microsoft oder Deinen eigenen Augen?


Grund Nummer fünf: Linux ist teurer

Wollen Sie Microsoft einen Lügner nennen? Diese ekeligen Linux Firmen wie Red Hat oder Novell/SuSE verlangen ein Entgelt für den Support. Andere, wie Linspire verkaufen das Produkt. Wie können sie das wagen, wenn man doch voll funktionelle Versionen fast aller Linux-Distributionen frei herunterladen kann und darf?

Dein Computer hat überdies sehr wahrscheinlich bereits Windows vorinstalliert! Gratis!!!

Oh halt, Das ist nicht gratis? Das macht tatsächlich einen erheblichen Prozentsatz des PC Preises aus?

Hmmm Na gut, aber es ist nun mal da und hat alles was Du brauchst.

Richtig? Natürlich richtig!

Natürlich benötigst Du ein Virenschutzprogramm, (Norton Anti Virus ab EUR 70 bis 80), Anti-Spyware-Programm (Trust AntiSpyware ab EUR 15 bis 20) und eine Firewall (Data Becker Firewall ca Eur 25 bis 40). Aber wer braucht das schon, wenn er ein sicheres Betriebssystem wie Windows benutzt


Darum, wenn Du darüber nachdenkst, ist leicht zu erkennen, Es gibt jede Menge Gründe nicht auf Linux umzusteigen. Zumindest keine guten.



Fünf Gründe, doch zu Linux zu wechseln

Eine Widerruf in fünf Schritten von Steven J. Vaughan-Nichols, Linux Watch, 31.August 2005. Übersetzt von GriLLe (grilleh@austromail.at)


Es war interessant all die Kommentare und emails über meine ironische Abhandlung "Fünf Gründe nicht zu Linux zu wechseln" zu lesen. Eine Menge von Fragen und Kommentare kamen wieder und wieder zum Vorschein, so dass ich sie kurz anschneiden sollte.


1. Linux ist zu kompliziert.

Stopp, habe ich darüber nicht schon geschrieben?

Ernsthaft: Du willst ein einfach zu benutzendes Betriebssystem? Verwende MAC OSx. OK ich weiß einige hassen - und ich meine hassen wirklich - Apple Betriebssysteme. Aber sie sind erstaunlich gut.

Auf den Punkt gebracht, denke ich, die meisten Leute denken, das einfachste Betriebssystem ist jenes, das sie bereits kennen.

Stellen wir uns der Tatsache: die meisten von uns hassten Kurvendiskussionen in Mathematik. Im Fall von Windows gegen Linux ist es den Klimmzug wert.


2. Es ist nicht lustig; Du bist nicht ernst genug; gib uns Gründe für Linux

Freunde, Freunde. Niemand hat sich darüber Gedanken gemacht was lustig ist. Es hat aber einer Menge von Leuten gefallen. Anders gesagt: Ich habe dutzende ernsthafte Artikel geschrieben, warum Linux besser ist als Windows.

Was soll's. Ich habe die erste Geschichte geschrieben, die mit objektiven Tests aufzeigt, dass Linux die Schnecken aus NT getrieben hat, lange bevor Windows 2000 in der Szene war. Um nicht zum 1001 mal die selben alten Gründe zu hören, warum Windows besser ist... Es war einfach Zeit etwas anderes zu schreiben. So tat ich das.


3. Windows macht nicht den großen Teil des Preises meines Computers aus.

Microsofts Preispolitik ist eine wilde und verschwommene Welt, abhängig davon welches Verhältnis man zu den Boys from Redmond hat und wie die Lizenzbedingungen lauten. Generell kann man davon ausgehen, dass ein XP Home SP2 OEM im Bereich von USD 90 bis 120 kostet.

natürlich würde nicht auf XP-Home setzen, aber das ist das was man auf jedem PC im Land vorinstalliert bekommt. XP Pro, das einzige zumutbare Windows seit der Support von w2k den Weg allen irdischen gegangen ist, kostet einem Hardwareschrauber ungefähr USD 150.

Wenn gut ausgestattete PCs ab USD 500 erhältlich sind, dann kommt mir vor, das ist ein großer Teil des PC-Preises.


4. Windows ist sicher! Linux wurde nie angegriffen, weil es nicht so populär ist.

Herr, gib mir Kraft.

Seitdem ich die erste Geschichte diese Woche -- diese Woche -- geschrieben habe ist eine neue Sicherheitslücke im Internet Explorer entdeckt worden. Sie kann dazu verwendet werden, um auf letztem Stand befindliche Windows XP SP2 - PCs beliebigen Code auszuführen. Es gibt, laut Tom Ferris, dem unabhängigen Aufdecker dieser Schwachstelle, keinen Weg diese Angreife zu blockieren.

Oh ja, Windows ist sicher!

Und weist Du was? Linux ist populär, sogar sehr populär. Es ist verbreitet in vielen Geräten und Servern. Seltsam, dass man trotzdem nicht jeden Tag solchen Geschichten über Linux hört.


5. Es gibt keine Spiele

Jetzt hast Du mich erwischt.

Obwohl es Spiele unter Linux gibt, sind das bei weitem nicht so viele wie für Windows-PCs. Ich möchte nur eines wissen: Wenn Du so auf Spiele stehst, warum spielst Du nicht auf zweckmäßig dafür gebauten Computern wie einer PS/2 oder wenn es wirklich von Microsoft sein soll, auf einer Xbox? Mag ich sagen was ich will über das Windows Betriebssystem, wenn es um Spielspass geht, ist es schwer, in Halo2 den Master Chief mit einem Raketenwerfer in der Hand zu schlagen. Aber dafür braucht man weder Windows noch Linux und schon gar kein Mac OS, dafür braucht man eine Xbox, keinen PC.


Hiermit schließe ich das Plädoyer ab.



Gefunden in http://www.linux-watch.com/news/NS8124627492.html und http://www.linux-watch.com/news/NS3304110264.html und aus Interesse übersetzt. Ich habe auch hier versucht herauszufinden ob ich diesen Text übersetzen und veröffentlichen darf, jedoch keine Kontaktmöglichkeit gefunden. Sollte sich jemand in seinen Rechten verletzt fühlen, bitte mit mir unter Kontakt aufzunehmen.


Stand vom 15.08.2007 - Fragen/Antworten/Probleme/sonstwas????